Groß war die Anspannung vor der letzten Runde bei Spieler und Betreuern des Jungenteams von Bavaria. Als Tabellenzweiter gingen die Regensburger in die entscheidende Schlussrunde gegen das punktgleiche Team aus Berlin, vom Treptower SV 1949. Die Anspannung war deshalb so groß, da Bavaria als Zweitplazierter nur zwei Mannschaftspunkte Vorsprung vor dem Zwölften der Tabelle hatte. Neben dem schachlichen Können war nun auch Nervenstärke gefragt. Mit einem Sieg wäre der zweite Platz gesichert. Entschlossen sich die groß Chance nicht entgehen zu lassen, attackierten die Bavarianer ihre Berliner Kontrahenten von Anfang an. Bereits nach Ende der Eröffnungsphase zeichneten sich Stellungsvorteile an den ersten beiden Brettern ab. Cédric Oberhofer hatte in der Eröffnung zwei Bauern erobert, aber dafür Entwicklungsnachteil. Georg Dechant schnürte seinen Gegner in dessen Bretthälfte ein und nahm ihm den Raum, seine Figuren günstig zu entwickeln. Nach dem ersatzlosen Verlust seines Turmes blieb dem Berliner nur die Aufgabe. Diese Niederlage und die sehr vorteilhafte Stellung von Cédric am Spitzenbrett setzte die Berliner unter starken Druck im Kampf um den Vizemeistertitel. Dies hatte zur Folge, dass sie an den Brettern 3 und 4 größeres Risiko in Kauf nehmen mussten, um vielleicht noch eine Wende zu ihren Gunsten zu schaffen. Doch Dominik Sammet und Elias Brüll nutzten diese Chance eiskalt aus und erhöhten auf 3:0 für Bavaria. Da fiel das überraschende Remis von Cédric nicht mehr ins Gewicht. Der Mannschaftskampf war gewonnen und die Jungs von Bavaria Regensburg erstmals Deutscher Vizemeister in der Altersklasse der unter Vierzehnjährigen.
Güstrow / Teterow hieß der Gegner bei den Mädchen in der letzten Runde. Gegen das Team aus Mecklenburg-Vorpommern wollten die Regensburgerinnen noch einmal punkten, was ihnen aber bei der wiederum knappen Niederlage nicht gelang. Vier Kämpfe gingen mit 1,5:2,5 verloren. Bei etwas mehr Glück wäre mehr als der an sich schon hervorragende hintere Mittelfeldplatz möglich gewesen. Herausragend das Ergebnis von Marie Oberhofer am Spitzenbrett. Sechs der sieben Partien konnte sie gewinnen und nur einmal musste sie eine Punkteteilung hinnehmen. Eine grandiose Leistung der amtierenden Bayerischen Meisterin in dieser Altersklasse. Keinem anderen Mädchen gelangen bei diesen Titelkämpfen am Spitzenbrett mehr Punkte als ihr.